Arthrose

Erkrankung

Knöchern wird das Gelenk aus drei knöchernen Strukturen gebildet: dem Oberarmknochen mit dem kugelartigen Gelenkkopf, dem Schulterblatt, zu dem sowohl die flache Gelenkpfanne als auch das Schulterdach gehört, und das Schlüsselbein. Die Gelenkpartner Oberarmkopf und Pfanne sind mit Knorpel überzogen. Größenmäßig besteht ein Missverhältnis zwischen der Größe des Oberarmkopfes und der Gelenkpfanne. Eine Abnutzung des Gelenkes kann verschiedene Gründe haben. 


Ursache

Ein Verlust des Knorpels im Schultergelenk wird als Arthrose bzw. Omarthrose bezeichnet. In vielen Fällen handelt es sich dabei um einen altersbedingten Verschleiß des Gelenks. Auch ein genetischer Zusammenhang wird diskutiert. 

In manchen Fällen ist die Veränderung des Schultergelenks aber auf eine Verletzung, einen Bruch, eine Grunderkrankung wie Rheumatoide Arthritis, eine Medikamenteneinnahme oder wiederholtes Auskugeln des Gelenkes zurückzuführen. Eine Sonderform stellt die Abnutzung des Gelenks bei vorbestehenden Schäden der Rotatorenmanschette dar, die so genannte Defektarthropathie. Der Verschleiß ist die Folge eines konsekutiven Hochstandes des Humeruskopfes mit Knochenabrieb unter dem Schulterdach. 


Symptome

Es handelt sich oft um einen langsam fortschreitenden Prozess. Die Patienten berichten über eine zunehmende Abnahme der Gelenkbeweglichkeit über Monate bis Jahre und die Zunahme des Bewegungsschmerzes. Des Weiteren beschreiben Patienten oft eine deutlich eingeschränkte Lebensqualität. Aber auch sehr schnelle Verläufe sind nicht ungewöhnlich.


Therapie

Im Vergleich zu Hüft- oder Kniegelenk ist die Schultergelenk kein lasttragendes Gelenk und daher weniger anfällig für einen Verschleiß.

Eine genaue Befragung zum Krankheitsverlauf, eine fokussierte körperliche Untersuchung mit nativer Röntgendiagnostik / Sonographie geben erste Hinweise. Weiterführend erlaubt eine Magnetresonanztomographie und die Computertomographie die genaue Beurteilung der Sehnen, des Knorpels und des Knochens.

In Abhängigkeit des Alters, des Gelenkverschleißes und des Aktivitätsniveaus kann ein konservativer Therapieversuch mit Infiltrationen und Krankengymnastik erfolgen. Bei jüngeren Patienten, bei denen noch keine Implantation eines Gelenkersatzes erfolgen soll, kann ein arthroskopisches Vorgehen in Erwägung gezogen werden. Jedoch wird damit die Arthrose an sich nicht behandelt. Im fortgeschrittenen Stadium bei intakter Rotatorenmanschette kann ein Gelenkersatz erwogen werden, bei dem der Oberarmkopf mit einem metallischen Kopf und ggf. die Pfanne in der Regel mit einer hochvernetzten Polyethylen-Pfanne ersetzt wird. Da dadurch die Anatomie der Schulter nachgeahmt wird, spricht man von der anatomischen Prothese. Das Ausmaß des Ersatzes richtet sich nach der Schädigung im Gelenk. Bei älteren Patienten oder Patienten mit einem Defekt der Rotatorenmanschette wird ein Prothesenmodell verwendet, bei dem die Rotatorenmanschette nicht mehr benötigt wird: die inverse Prothese. Bei diesem Gelenkersatz wird das Kugelprinzip des Gelenks umgedreht, auf der Pfannenseite wird ein kugelförmiger Kopf eingebracht und der Oberarmkopf wird mit einer Pfanne ersetzt. Die metallischen Ersätze bestehen aus Titanlegierungen und hochwertigen Chrom Kobalt-Legierungen. Weiterhin erfolgt das Verwenden von hochvernetztem Polyethylen. Bei bestehenden Allergien werden die metallischen Teile mit Titan überzogen.


Literatur