Ambulantes Operieren
Erklärung
Ambulantes Operieren bedeutet, dass der Patient sowohl die Nacht vor der Operation als auch die Nacht nach der Operation zu Hause verbringt. Durch den ständigen Fortschritt sowohl in den Narkose- als auch in den Operationsverfahren und der Medizintechnik, sind eine Vielzahl an Operationen ambulant möglich. Daraus ergeben sich sowohl Vorteile für Patienten, dem Behandlungsteam als auch dem Kostenträger. Das ambulante Operieren stellt neben der stationären und der ambulanten Patientenversorgung die dritte Säule im Gesundheitssystem dar.
Ein wesentlicher Vorteil ist, dass Patienten vom Arzt ihres Vertrauens operiert werden. Weiterhin übernimmt dieser auch die Nachsorge nach der Operation. Eine im Jahr 2005 durchgeführte Umfrage unter ambulant operierter Patienten zeigte, dass annähernd 98% der Patienten sich erneut in der gleichen Weise operieren lassen würden. Weiterhin entfallen ausgeprägte psychische Belastungen, die bei mehrtägigen Krankenhausaufenthalten auftreten können. Die Heilung findet in bekannter häuslicher Umgebung statt unter regelmäßiger Kontrolle des Operateurs.
Um ambulant operieren zu können müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Diese betreffen sowohl die Eingriffsart und patientenspezifische Faktoren, als auch räumliche und personelle Voraussetzungen.
Jeder operative Eingriff ist eine Individualentscheidung zwischen dem Patienten und dem Operateur. Gleiches gilt in Bezug, ob eine Operation ambulant oder stationär durchgeführt wird. In den Ländern wie den USA oder England wird bereits ein wesentlicher Großteil an Operationen ambulant durchgeführt.
Seit Gründung der Praxisklinik im Jahr 1992 liegt der Tätigkeitsschwerpunkt im Bereich der ambulanten Chirurgie. Als einer der ersten Praxiskliniken in der Region führen wir ambulante Operationen unter Vollnarkose durch. Ein Großteil der Operationen fällt dabei auf die gelenkerhaltende arthroskopische Chirurgie der großen Gelenke wie Schulter, Knie und Ellenbogen. Hierzu zählen u. a. die Meniskuschirurgie und der Ersatz des vorderen Kreuzbandes als auch arthroskopische Eingriffe an der Schulter, Ellenbogen, Sprung- und Handgelenk.
Wir führen seit dem Jahr 1992 in unserer Praxisklinik jährlich mehr als 500 ambulante Operationen durch und verfügen über eine große Erfahrung in diesem Bereich. Die Arthroskopie im Allgemeinen als auch im Speziellen stellt klassischerweise einen solchen ambulanten Eingriff dar. Gerne beraten und besprechen wir mit Ihnen die jeweiligen individuellen Vor- und Nachteile des Eingriffs.
Verlauf
Sollte bei Ihnen eine ambulante Operation geplant sein, so erhalten Sie von uns einen Brief mit Ihrer Diagnose und dem geplanten Eingriff an Ihren Hausarzt gerichtet, mit der Bitte zur Durchführung von präoperativen Untersuchungen (in der Regel Blutbild und EKG, bei Bedarf Lungenfunktionstestung). Mit diesen Befunden bekommen Sie einen Termin bei unserem Anästhesisten, der letztendlich die Freigabe zur ambulanten Operation erteilt. Weiterhin erfolgt meist an diesem Tag auch die chirurgische Aufklärung des Eingriffs. Bitte denken Sie daran, dass blutverdünnenden Medikamente (zum Beispiel Marcumar, Eliquis) ggf. präoperativ auf andere Medikamente umgestellt bzw. abgesetzt werden müssen. Sie erhalten von uns bereits vor der Operation Rezepte für Medikamente. Diese holen Sie bitte aus der Apotheke und belassen sie für den Tag nach der Operation zu Hause.
Am Tag der Operation nehmen Sie ab 24 Uhr keine Nahrung und Getränke mehr zu sich. Auch das Rauchen gehört dazu. In Falle einer Medikamenteneinnahme informiert Sie der Anästhesist, ob und wann das Medikament ggf. noch am Tag der Operation eingenommen wird. Sie erscheinen zum Tag der Operation somit nüchtern zum verabredeten Zeitpunkt. Sollte sich vor der Operation Zeichen eines Infektes zeigen, eine Erkältung oder Heiserkeit beispielsweise, informieren Sie uns bitte frühzeitig. In diesen Fällen kann es sein, dass der Operationstermin verschoben wird. Weiterhin sollten sich im Operationsgebiet keine Hautverletzungen bzw. Hautschürfungen befinden.
Nach der Prüfung Ihrer Personalien werden Sie in den Operationstrakt geführt und vorbereitet. Üblicherweise dauert eine Operation selten über eine Stunde. Nach Beenden der Operation verbringen Sie noch eine gewisse Zeit in unserem Aufwachraum. Hier werden Sie engmaschig kontrolliert. Nach einer gewissen Zeit werden Sie aus dem Operationsbereich ausgeleitet und Ihr Operateur erklärt Ihnen denn Eingriff und die getroffenen Maßnahmen. Weiterhin erhalten Sie Ihre Krankmeldung, Brief an Ihren Hausarzt mit Operationsbericht, einen Medikationsplan zur Schmerztherapie, einen Nachbehandlungsplan für Ihren Physiotherapeuten, Verordnungen über Krankengymnastik, Termine zur Nachsorgeuntersuchung und eine Telefonnummer, unter der wir 24 Stunden täglich erreichbar sind.
Nachbehandlung
Direkt postoperativ teilen wir Ihnen mit, ab wann mit der Physiotherapie begonnen werden kann. Sie erhalten nach der Operation ein Nachbehandlungsschema, in dem genau festgehalten ist, wie das operierte Gelenk vom Tag der Operation bis zur vollen Regeneration belastet werden soll. Dieses Schema geben Sie bitte Ihrem Physiotherapeuten. Bitte vereinbaren Sie bereits frühzeitig Termine, üblicherweise 1 bis 2 Mal pro Woche.
In der Regel bleibt der am Operationstag angelegte Verband bis zum ersten Nachsorgetermin angelegt. In Abhängigkeit des am Nachsorgetermin angelegten Verbandes kann ein Abduschen bereits möglich sein. Durch spezielle Pflaster muss jedoch sichergestellt sein, dass keine Flüssigkeit an die Wunde kommt. Es kann aber auch sein, dass ein Duschen entsprechend dem Wundstatus erst nach dem Fadenzug möglich sein wird. Dieser erfolgt in der Regel zwischen dem zehnten und 14. Postoperativen Tag im Rahmen eines Nachsorgetermins. Im Anschluss erhalten Sie Termine zu festen Intervallen, bei denen der Fortschritt Ihrer Genesung begleitet wird. In diesen Terminen erhalten Sie bei Bedarf Verlängerungen Ihrer Krankmeldung, Verordnungen über Medikamente und Krankengymnastik. Bei Bedarf oder Notfällen sind wir jedoch jederzeit für Sie ansprechbar.