Steife

Erkrankung

Knöchern wird das Gelenk aus drei knöchernen Strukturen gebildet: dem Oberarmknochen mit dem kugelartigen Gelenkkopf, dem Schulterblatt, zu dem sowohl die flache Gelenkpfanne als auch das Schulterdach gehört, und das Schlüsselbein. Beide Gelenkkörper sind von einer gemeinsamen Kapsel umgeben, die bei dem Krankheitsbild der Schultersteife schrumpft bzw. verklebt. Die Schultersteife ist eine plötzlich auftretende Erkrankung, mit Einschränkung der aktiven und passiven Beweglichkeit der Schulter. Man unterscheidet eine primäre von einer sekundären Form. Nicht selten tritt die Schultersteife beidseitig, wenn auch zeitversetzt, auf. Die Schultersteife verläuft über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren und ist prinzipiell selbstlimitierend. Sie zeigt einen typischen phasenhaften Verlauf beginnend mit einer schmerzhaften Phase, übergehend in die Einsteifungsphase bis zur langsamen Auflösung Steife. 


Ursache

Die Ursache der Schultersteife ist weiterhin Gegenstand vieler Untersuchungen und nicht abschließend geklärt. Sie betrifft häufiger Frauen als Männer zwischen dem 45. und dem 60. Lebensjahr. Gehäuft tritt diese Erkrankung bei Diabetikern, bei Schilddrüsenerkrankungen, bei Fettstoffwechselstörungen, bei Morbus Parkinson und nach einem Herzinfarkt auf. Auch Veränderungen an der Hand werden gehäuft bei einer Schultersteife beobachtet.  Ein Zusammenhang zu einer Autoimmunerkrankung oder ein genetischer Zusammenhang wird diskutiert. Tritt eine Schultersteife ohne erkennbaren Grund auf, so wird von einer primären Schultersteife gesprochen. Gibt es eine Ursache für eine Schultersteife, so handelt es sich um eine sekundäre Schultersteife. Dazu gehören beispielsweise strukturelle Schäden an den Sehnen der Schulter und dem Schleimbeutel, Folgezustände nach einem Bruch oder einer Operation. Zudem können Veränderungen an der Halswirbelsäule über sympathische Reflexmechanismen zu sekundären Schultersteifen führen.

Eine in der Regel nicht bakterielle Entzündung an der Gelenkkapsel führt zu einer Schrumpfung und Verklebung derselbigen. Durch den nun deutlich enger gewordenen Spielraum des Gelenkes ist sowohl die aktive als auch passive Beweglichkeit des Gelenkes reduziert.


Symptome

Es kommt zu einer plötzlichen Bewegungseinschränkung mit deutlicher Schmerzsymptomatik. Schmerzen treten in der ersten Phase vor allem nachts auf. Patienten beobachten in der Regel relativ gut im Seitenvergleich, wie die Bewegung der Hand zum Rücken zunehmend schlechter wird. Im weiteren Verlauf nimmt der Schmerz wieder ab, die Beweglichkeit der Schulter bleibt aber weiterhin eingeschränkt. Erst in der Endphase kommt es zu einer Zunahme der Beweglichkeit. 


Therapie

Eine genaue Befragung zum Krankheitsverlauf, eine fokussierte körperliche Untersuchung mit nativer Röntgendiagnostik / Sonographie geben erste Hinweise auf das Vorliegen einer Kalkschulter. Mittels MRT können weitere Veränderungen des Gelenkes und Verletzungen ausgeschlossen werden. Gerade in der ersten schmerzhaften Phase der Schultersteife, kann durch eine Kortisontherapie dem Schmerz entgegengewirkt werden. Dieses kann in Form von Tabletten oder Infiltrationen erfolgen. Durch eine zusätzliche Beübung des Gelenkes kann die Beweglichkeit allmählich gesteigert werden. Ist die schmerzhafte Phase überstanden und ist eine Bewegungsunfähigkeit der Schulter verblieben, so kann durch ein operatives Verfahren die Gelenkkapsel eröffnet und die Beweglichkeit wiederhergestellt werden. Auch können Begleitpathologien, wie Schäden der langen Bizepssehne oder Kalkanlagerungen mitbehandelt werden. Dabei können auch diese Begleitpathologien den Prozess der Gelenksteife getriggert oder initiiert haben. 


Literatur