Schmerz

Erkrankung

Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers. Knöchern wird das Gelenk aus drei knöchernen Strukturen gebildet: dem Oberarmknochen mit dem kugelartigen Gelenkkopf, dem Schulterblatt, zu dem sowohl die flache Gelenkpfanne als auch das Schulterdach gehört, und das Schlüsselbein. Um die Bewegung des Gelenkkopfs in der Pfanne zu ermöglichen bedarf es einem fein justierten Zusammenspiel von Muskeln Sehnen. Dieser das Schultergelenk umgebende Muskel/Sehnenapparat wird in der Fachsprache auch Rotatorenmanschette oder Drehmanschette bezeichnet. Eine intakte Rotatorenmanschette ermöglicht sowohl eine Zentrierung der Kugel in der Pfanne, als auch das Bewegung des Gelenkes in sämtliche Ebenen. Zieht sich der Muskel einer Sehne zusammen, kommt es zu einer Bewegung des Gelenks. Der Muskel/Sehnenapparat besteht aus vier bzw. fünf Sehnen: Die Sehnen der Mm. Supraspinatus, Infraspinatus, Teres Minor, Subscapularis und der langen Bizepssehne.


Ursache

Schmerzen in der Schulter sind ein sehr häufiges Problem. Das Zusammenspiel des Muskel/Sehnenapparates und der knöchernen Strukturen ist fein aufeinander abgestimmt und justiert. Zudem findet die Bewegung auf einem sehr begrenzten Raum statt. Bereits minimale Störungen können das System aus dem Takt bringen. Oft äußert sich dieses in einem Schmerz. Auch kann die Ursache der Beschwerden eine fortgeleitete Symptomatik aus dem Bereich der Halswirbelsäule sein. Ist die Ursache des Schmerzes im Bereich der Schulter, so bestehen Beschwerden oft unterhalb des Schulterdaches (Akromion). Direkt unterhalb des Schulterdaches kommt ein Schleimbeutel zu liegen, der der Rotatorenmanschette aufliegt. Kommt es hier zu einem Konflikt durch einen zu engen Raum (Knochenanbau und – vorsprünge am und unter dem Schulterdach, Veränderungen des Schleimbeutels, Kalkablagerungen), so können Schmerzen resultieren. Oft wird dieses Phänomen auch Impingement Syndrom genannt. Veränderungen der Rotatorenmanschette, des Gelenkinnenraumes oder des Schultereckgelenkes können aber Grund von Beschwerden sein.


Symptome

Oft werden die Beschwerden im vorderen Bereich der Schulter wahrgenommen mit Ausstrahlung in den Oberarm. Patienten berichten auch, nachts durch die Schmerzen wach zu werden. Ruhe- und Nachtschmerzen sind typische Symptome. Auch das Anheben des Armes kann zu Beschwerden führen. Manchmal werden bei bestimmten Bewegungen Geräusche im Bereich der Schulter wahrgenommen.


Therapie

Der Krankheitsverlauf ist basierend auf der vorliegenden Pathologie heterogen und nicht vorhersehbar. Eine genaue Befragung zum Krankheitsverlauf, eine fokussierte körperliche Untersuchung mit nativer Röntgendiagnostik / Sonographie geben erste Hinweise. Weiterführend erlaubt eine Magnetresonanztomographie die genaue Beurteilung der Sehnen und des Knorpels. Liegt kein struktureller Defekt vor, so steht die konservative Therapie im Vordergrund. Zur Beschwerdelinderung sollte die Schulter geschont und bestimmte schmerzauslösende Bewegungen reduziert oder vermieden werden. Weiterhin hilft Kühlung und die Einnahme von entzündungshemmenden Schmerzmitteln. In Abhängigkeit der Pathologie können Infiltrationen und / oder manualtherapeutische Interventionen zur Anwendung kommen. In der Regel schlagen diese Maßnahmen besser als eine operative Intervention an. Erst nach Ausschöpfen dieser Therapie und einer entsprechenden Schmerzsymptomatik solle eine operative Intervention in Erwägung gezogen werden.


Literatur