Kalkschulter

Erkrankung

Kalkablagerungen am Schultergelenk finden vor allem an der Drehmanschette der Schulter statt. Die Kalkschulter betrifft vor allem Patienten zwischen dem 30. und dem 50. Lebensjahr. Die sich entwickelnden Kalkdepots an der Sehne haben einen stadienhaften Verlauf und können zu starken Beschwerden führen. 

Darstellung eines Kalkdepots am Sehnenlager der Schulter

Ursache

Die genaue Ursache der Kalkschulter ist weiterhin Gegenstand vieler Untersuchungen und noch nicht abschließend geklärt. Stoffwechselprozesse an der Sehne werden diskutiert. Eine Kalkschulter hat einen typisch stadienhaften Verlauf. Üblicherweise bilden sich am Ansatzbereich der Sehne der Drehmanschette aus Sehnenzellen Knorpelzellen, die wiederum Faserknorpel bilden. Im nächsten Stadium wird das Kalkdepot von faserknorplig umgebauten Sehnenzellen gebildet. Es zeigt sich nun im Röntgenbild ein kreideartiges Kalkdepot. Die anschließende Ruhephase ist von heterogener Dauer. Eine vermehrte Durchblutung führt zu einer Resorption der Kristalle. Es kommt nun zu einer Volumenzunahme des Depots, die zu einer spontanen Entleerung des Kalkdepots in den Schleimbeutel führen kann. Das Kalkdepot zeigt sich nun typischerweise dick, weiß und cremig.  Im anschließenden Stadium wird das Kalkdepot durch Granulationsgewebe ersetzt und durch Fibroblasten entsteht erneut eine strapazierfähige Sehne. 


Symptome

Weiterhin ist unklar, wieso die Kalkschulter bei dem einen zu Beschwerden führt und bei dem anderem nicht. Vor allem das späte Stadium der Kalkschulter wird in Verbindung zu den Beschwerden gesehen. Treten Beschwerden auf, dann meist innerhalb von wenigen Stunden bis Tagen. Diese ausgeprägten Schmerzen können zur Bewegungsunfähigkeit der Schulter führen. Außerdem kann sich die Schulter berührungsempfindlich und überwärmt zeigen.  Eine vorausgegangene Belastung der Schulter ist hierbei nicht erforderlich. Ein größeres Kalkdepot kann in Abhängigkeit seiner Position zu einem Engpass Syndrom führen. Im Verlauf klingen die Beschwerden erneut ab und die Schulter wird deutlich schmerzärmer. Die Literatur beschreibt Verläufe von 2 bis zu 10 Jahren. 


Therapie

Eine genaue Befragung zum Krankheitsverlauf, eine fokussierte körperliche Untersuchung mit nativer Röntgendiagnostik / Sonographie geben erste Hinweise auf das Vorliegen einer Kalkschulter. Mittels MRT können weitere Veränderungen des Gelenkes ausgeschlossen werden. In der Akutphase kommen entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente zum Einsatz. Dieses sowohl in Tabletten- als auch in Form von Infiltrationen. Bei chronischen Kalkschultern kann mittels extrakorporaler Stoßwelle der Abbau des Kalkdepots angeregt werden. Bei chronisch schmerzhaften Kalkschultern kann durch eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) das Kalkdepot entfernt werden. Während der Gelenkspiegelung wird das Kalkdepot in der Sehne aufgesucht, die Sehne in ihrem Längsverlauf eingekerbt und der Kalk komplett entfernt. Meist ist ein Verschluss der Sehne mittels Naht nicht erforderlich und die Sehne heilt. Des Weiteren lassen sich während des Eingriffes Begleitpathologien adressieren.


Literatur