Tennisellenbogen / Golferellenbogen

Erkrankung

Bei dem Tennisellenbogen (Epikondylitis humeri radialis) handelt es sich um einen Reizzustand der Sehnenansätze an der äußeren Seite des Ellenbogens. Der Golferellenbogen (Epikondylitis humeri ulnaris) ist das identische Krankheitsbild an der Innenseite des Ellenbogengelenks. Die an der äußeren bzw. inneren Seite des Ellenbogengelenks ansetzenden Sehnenansätze gehen über in die Streck- bzw. Beugemuskulatur des Unterarms. Typischerweise lässt sich im Rahmen der Erkrankung ein Schmerz durch bestimmte Bewegungen an der Hand auslösen.

Typische Veränderungen bei Tennisellenbogen anhand der MRT Bildgebung.
Darstellung der Streckermuskulatur des Unterarmes mit Markierung der entzündlichen Veränderung am Ellenbogen.

Ursache

Durch ein Anspannen der an dem Ellenbogengelenk ansetzenden Muskulatur, entsteht ein Zug an der Stelle, wo die Sehnen am Knochen ansetzen. Eine immer wiederkehrende Belastung über einen längeren Zeitraum (Arbeit mit der Computermaus, Tragen von schweren Lasten, Einsatz unhandlicher Werkzeuge, Sport) kann eine Entzündung der Sehnenansätze zur Folge haben. Meist sind diese Verletzungen im Initialstadium unbemerkt. Hierbei sind die Schmerzen örtlich begrenzt und prinzipiell rückbildungsfähig.


Symptome

Es handelt sich um einen örtlich begrenzten Schmerz. Oft sind bestimmte Bewegungen am Handgelenk, wie das Strecken oder Beugen des Handgelenks gegen Widerstand, schmerzhaft. Auch können verspannte Muskeln am Unterarm oder eine Schwellung tastbar sein. Lokal am Ellenbogengelenk findet sich typischerweise ein Druckschmerz. 


Therapie

Gleich welche Therapieform gewählt wird, handelt es sich um ein langwieriges Krankheitsbild, welches nicht selten bis zu einem Jahr zur Ausheilung benötigt. Die konservative Therapie bzw. nicht operative Therapie steht hierbei im Vordergrund. Durch eine gezielte Entlastung und Schonung des Ellenbogengelenks soll es zu einer Zugentlastung des Sehnenansatzes kommen. Der Einsatz von speziellen Orthesen zur Entlastung und Umleitung der auf den Ellenbogen wirkenden Last kann hierfür hilfreich sein. Weiterhin sind exzentrische Übungen essentiell. Durch gezielte Dehnungsübungen kommt es zu einem Zug auf die Sehnenansätze. Diese sollen täglich wiederholt durchgeführt werden. Die Theorie hinter diesen Übungen ist diejenige, dass durch diese Übungen Mikrorisse mit kleinen Einblutungen an der Sehne entstehen, die dann wiederum zur Heilung der Sehne beitragen.
Der Einsatz der Stoßwellentherapie im Rahmen der Epikondylitis kann ebenfalls zur Heilung beitragen. Auch kann eine Haltungskorrektur an der Halswirbelsäule positiven Einfluss auf den Ellenbogenschmerz haben. Die direkte Injektion von Kortison an das Ellenbogengelenk kommt nur in Ausnahmefällen zum Einsatz, da sich ein negativer Effekt auf die Sehnen gezeigt hat.

Erst nach einem Versagen der konservativen Therapie kommt der Einsatz operativer Maßnahmen in Frage. Entsprechend des Krankheitsbildes können sowohl arthroskopische Verfahren (Schlüssellochchirurgie) oder offene Verfahren zum Einsatz kommen. Im Rahmen der Schlüssellochchirurgie können die Sehnenansätze bei Vorliegen eines Tennisellenbogens debridiert und so zur Ausheilung gebracht werden. Sollte sich in diesem Rahmen aber eine Instabilität des Ellenbogengelenkes zeigen, so ist eine Seitenbandplastik zur Stabilisierung des Gelenkes erforderlich. Beim Golferellenbogen wird durch einen kleinen Schnitt an der Innenseite des Gelenkes das krankhafte Gewebe unter Sehne entfernt und die Sehnen erneut an den Knochen angenäht. In einem Großteil der Fälle kann durch diese Verfahren eine signifikante Schmerzlinderung und Funktionsverbesserung der Funktion des Ellenbogengelenks erreicht werden.


Literatur